
Liebe IVA-Mitglieder,
sehr geehrte Damen und Herren,
das Jahr 2025 endet genauso turbulent wie es begann.
Zwar mit einer neuen Regierung, aber mit vielen alten Problemen, die noch immer der Lösung harren, sowie neu hinzugekommenen.
Die Zollpolitik der USA, die schwache Haltung der EU dazu, das mühsame Ringen um eine geeinte europäische Haltung gegenüber russischen Aggressionen, die schwächelnde Automobilindustrie, deren Auswirkungen in der Lieferkette wir auch hier in der Region in Form von Kurzarbeit und Insolvenzen deutlich zu spüren bekommen, die Zuspitzung geopolitischer Konflikte, all das und vieles mehr belasten nicht nur die Unternehmen sondern verunsichern sehr viele Menschen.
Immense Kosten für Bürokratie, marode Infrastruktur, mangelnder Reformwille, Energiepreise, aber vor allem Sozialabgaben belasten Unternehmen wie auch Mitarbeitende.
Seit dem Jahr 2000 variiert die Staatsquote zwischen 44 und 51 Prozent.
Weil die Staatsausgaben durch die Decke gehen, wird die Staatsquote (Verhältnis der Staatsausgaben zur Wirtschaftsleistung) lt. einer Prognose des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministeriums zufolge (bedingt durch steuerfinanzierte Renten und massive Schuldenaufnahme) bis 2030 auf mindestens 52% steigen, so hoch wie einmalig im Jahr 1995. Und das scheint sehr vorsichtig prognostiziert.
So spricht das Forschungsinstitut „Dezernat Zukunft“ von einem Sozialbudget- je nach Annahme und Datenbasis in seinen modellhaften Berechnungen – von im schlimmsten Fall bis zu rd. 80% aller Steuereinnahmen. Sicherlich am oberen Rand im Modell prognostiziert, jedoch ist tatsächlich das einzige, das derzeit hier im Land wächst, der Schuldenberg und der Sozialstaat.
Über die konkrete Zahl mag man diskutieren können, fest steht jedoch die ungute tendenzielle Entwicklung eines Sozialbudgets, das schneller steigt als die Wirtschaftsleistung dieses dauerhaft finanzieren könnte.
Die Wirtschaftsleistung ermöglicht bekannterweise überhaupt erst einen letztendlich mit Steuern finanzierten Sozialstaat.
Das Ausmaß, mit dem der Staat auf die jährliche Wirtschaftsleistung zugreift, zeigt die wahre Belastung für Unternehmen und private Haushalte.
Alt-Kanzler Helmut Kohl prägte den Satz „bei einer Staatsquote von 50 Prozent beginnt der Sozialismus“.
Für die Arbeits- und Sozialministerin Bärbel Bas ist dies jedoch „Bullshit“.
Diese Äußerung wider jeder Realität reiht sich lückenlos ein in ihr Verständnis der Finanzierung des Rentenpaketes: „Wir finanzieren diese Haltelinie aus Steuermitteln. Sie belasten damit die Beitragszahler nicht“. Den Heiterkeitsausbruch daraufhin seitens der Arbeitgeber quittierte sie mit der Aussage: „Im Gegensatz zu Ihnen habe ich auch immer die andere Seite im Blick“.
Um wenige Tage darauf darin zu gipfeln, man müsse „gegen die Herren in den bequemen Sesseln und Maßanzügen kämpfen“.
Diese Aussagen einer Ministerin offenbaren nicht nur eine erschreckende Unwissenheit um wirtschaftliche Zusammenhänge, sondern auch ein völlig antiquiertes Bild des Verhältnisses der Tarif- und Sozialpartner zueinander. Statt Klassenkampf heißt es schon lange Schulterschluss, um die Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen.
Es zeigt deutlich, dass sie keinerlei Ahnung von der Realität in den Unternehmen, insbesondere der eigentümergeführten Familienunternehmen im Mittelstand hat.
Diese fühlen sich zu Recht persönlich getroffen und sind wütend.
Diese Pöbeleien zeigen, dass die in den Unternehmen gelebten Werte wie Respekt, Zusammenarbeit, Disziplin, Leistung, Vertrauen und Pragmatismus umso wichtiger für eine klare Haltung sind.
Die verbalen Entgleisungen von Frau Bas zeugen nicht nur von Unverständnis für die Würde ihres hohen Amtes, für das Vertrauen in eine Staatsführung. Sie beschädigen ihre eigene Person ebenso wie das Ansehen des Landes im Ausland und verschrecken Investoren.
Und noch einen wichtigen Punkt hat Frau Bas offensichtlich nicht bedacht:
Die einst so stolze Volkspartei SPD verliert massiv und erschreckend Wähler. Frau Bas führt mit ihren Äußerungen die Leistungsträger, die Mitarbeitenden, alle Menschen, die jeden Morgen aufstehen, zur Arbeit gehen und mit ihrer Leistung die Steuern erwirtschaften, die die Ministerin so gern verteilt, vor.
Sie entwertet deren Leistung ebenso wie die der Unternehmer und entfernt sich weit von ihnen.
Sie trägt die gesellschaftliche Verantwortung dafür mit, dass sich immer mehr Menschen extremen Parteien, sei es links oder rechts, zuwenden.
Die SPD war mal die wichtigste Partei der leistenden arbeitenden Bevölkerung, bevor sie ihren Schwerpunkt auf Sozialtransferempfänger legte.
Sie war mal die wichtige Partei der demokratischen Mitte, die gemeinsam mit der CDU für stabile demokratische Mehrheiten sorgte und gesellschaftliche Verantwortung in Handlungsfähigkeit trug. Davon sind wir zur Zeit leider recht weit entfernt.
Und bräuchten sie doch mehr als jemals zuvor angesichts der inneren und äußeren Herausforderungen, denen wir auch hinsichtlich der Bedrohungslage durch Russland gegenüber stehen.
Wir befinden uns in der „Stufe 0“, nicht im Krieg, aber auch nicht mehr im Frieden.
Die täglichen Meldungen von Drohnensichtungen über kritischer Infrastruktur, Provokationen und zunehmende Eskalation durch Russland, der nicht endende Krieg in der Ukraine und der ganz klar ausgedrückte Unwille Putins zum Frieden, seine Territorialansprüche, der Wehrdienst, die Aufrüstung der Verteidigungsbereitschaft, der Zusammenhalt in Europa, die europäische Rolle im internationalen Kontext, all das und einiges mehr wird auch Folgen für unsere Unternehmen und uns alle haben.
Wir werden uns dieser Situation im 1. Quartal des neuen Jahres aktiv und zügig mit einigen Veranstaltungen (für IVA-Mitglieder und geladene Gäste) annehmen, für die Sie bereits folgende Termine notieren können:
05.2.26 Jahresauftaktveranstaltung
mit dem Niedersächsischen Minister für Wirtschaft, Verkehr und Bauen Grant Hendrik Tonne
18.2.26 „Innere und äußere Sicherheit – endlich zusammengedacht„
mit Lena Düpont (Europaabgeordnete EVP) und Oberst Daniel Decker (Chef des Stabes und stellvertr. Kommandeur des Landeskommandos der Bunderwehr Niedersachsen)
03.3.25 IVA-Jahreshauptversammlung mit Wahlen (nur für Mitglieder)
12.3.26 „IT-Sicherheit und Cyberschutz“
mit Peter Leppelt (IT-Security) und Jörg Peine-Paulsen (Staatsschutz Niedersachsen)
Hoffnung entsteht immer dort, wo Menschen in ein verantwortungsvolles Handeln kommen und Dinge beherzt angehen.
Das ist täglich gelebtes Miteinander in unseren Unternehmen mit den Mitarbeitenden und die stabile Basis für eine wertschätzende Kultur, respektvolle Haltung, leistungsfähige Zusammenarbeit und gemeinsame zukunftsfähige Entwicklung.
Das ist aber auch gelebtes Miteinander im IVA. Und dafür danke ich von ganzem Herzen Ihnen allen, unseren Mitgliedern und Gästen, die unsere Veranstaltungen beleben und bereichern, den Leitern unserer Arbeitskreise, dem gesamten Team der JobDatingDays, allen engagierten Menschen in den Netzwerken, mit denen wir eng zusammenarbeiten (HI-REG, HI-Zukunft, Netzwerk SchuleWirtschaft, um nur einige zu nennen), den engagierten Herren der AG Rettungsdienst, allen, die uns auch aus Politik und Verwaltung unterstützend zur Seite stehen.
Und natürlich danke ich meinem Mann Eckhard Deiters in der Geschäftsstelle sowie Olaf Frank, Oliver Wychowaniec, Mayla Wussow und Birte Brzezniak für die vertrauensvolle und harmonische Zusammenarbeit im Vorstand.
Im Namen des gesamten Vorstandes wünsche ich Ihnen, Ihren Lieben, Ihrem gesamten Team ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest voller Glanz und besonderem Zauber.
Haben Sie eine entspannte Zeit für alles, was Ihnen wichtig ist.
Starten Sie beherzt mit Hoffnung, Kraft und Mut in das neue Jahr 2026 voller Glück, Erfolg und bei bester Gesundheit.
Herzliche Weihnachtsgrüße,
Anke Hoefer – Deiters
1. Vorsitzende IVA