INNO TAPE IST "CONVERTER DES MONATS"

Wo die Innovation zu Hause ist …
INNO TAPE beeindruckt durch ein breites Produktspektrum, eine enorme Fertigungstiefe und ein zukunftsweisendes Unternehmenskonzept

Artikel aus der c2 COATING & CONVERTING, Ausgabe 64, Juli 2017, Deutscher Fachverlag GmbH

Betritt man das Firmengebäude der INNO TAPE GmbH im niedersächsischen Alfeld, so wird schnell klar, dass es Geschäftsführer Thomas Weiser und sein Team mit dem Firmennamen sehr ernst meinen. Denn dass es hier innovativ zugeht, sieht man auf den ersten Blick. In den hellen, nur durch Glaswände voneinander getrennten Büros herrscht geschäftiges Treiben, Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen arbeiten in kleinen Projektgruppen miteinander, planen, diskutieren, entwerfen. Moderne Kunst auf den Fluren und in den Büros erfreut das Auge. Hier blockieren keine Türen, Wände oder Konventionen das gemeinsame Arbeiten, alle Kollegen duzen sich, auch der Lehrling den Chef …

Da kreative Köpfe natürlich auch Auszeiten und Erholungsphasen brauchen, um täglich leistungsfähig zu sein, können die INNO TAPE-Mitarbeiter ein eigenes Fitness- Studio nutzen, steht im Aufenthaltsraum ein Kicker bereit. Zudem kann jeder einmal im Monat eine 30-minütige Massage buchen – selbstverständlich während der Arbeitszeit und auf Firmenkosten. Auch wenn es kaum noch eines Beweises für die bemerkenswerte, sehr offene und kundenorientierte Atmosphäre im Unternehmen bedurft hätte, hängen an den Wänden zahlreiche Urkunden, die auch Schwarz auf Weiß dokumentieren, dass INNO TAPE seit mehreren Jahren in Folge im Rahmen der Top 100-Initiative für den deutschen Mittelstand als Top Innovator des Landes ausgezeichnet wurde.

Bewährter Partner für Automobil- und Elektroindustrie
Von diesem Ideenreichtum und Engagement des erst 2006 gegründeten Unternehmens profitieren schwerpunktmäßig Kunden aus der Automobilindustrie, die INNO TAPE mit individuellen Klebelösungen für Dach, Heck, Front, Seiten, Türen, Glas und Elektronik beliefert. Berthold Berens, Leiter Technik, verweist zurecht voller Stolz darauf, dass heute alle großen deutschen Autohersteller auf das Know-how der Niedersachsen vertrauen. Die Bandbreite der Produkte reicht dabei von maßgeschneiderten Klebelösungen für Dachkantendichtungen und Antennen über Spoiler, Nummernschilder, Seiten- und Längsleisten bis hin zu Regen- und Lichtsensoren und Batterie-Isolationen. Mehr als 60 %des Umsatzes, der 2016 bei 13,5 Mio. Euro lag, erzielt INNO TAPE in diesem Bereich. Auch bei Kunden aus der Elektroindustrie hat sich INNO TAPE in den vergangenen elf Jahren einen hervorragenden Ruf erarbeitet und hält individuelle Klebelösungen für das Abschirmen von Antennen und elektronischen Bauteilen, Klebeverbindungen auf flexiblen Schaltungen, Befestigungen von LEDs und Bauteilen auf Leiterplatten oder das Verkleben von Abdeckungen beim Vergießen von Motoren und Bauteilen bereit.
Abgerundet wird das Produktportfoliodurch Industrielösungen für die Glasverklebung, z. B. von Temperaturreglern und Bildschirmen, die Verklebung von Touch-Sensoren bei Handtuchhaltern, die Befestigung von Betätigungsplatten im Sanitärbereich, Metall-/Kunststoffverklebungen in der Werbebranche oder auch das Kleben von Leisten und Profilen im Möbelbau und die Herstellung von Folientastaturen und Frontfolien. „Um diese enorme Bandbreite von Produkten anbieten zu können, greifen wir auf die unterschiedlichsten Ausgangsmaterialien zurück“, unterstreicht Berens bei unserem Besuch in Alfeld. „Wir können nicht nur Acrylschäume sondern auch PU-, PE- und EPDM-Schäume, Moosgummi, Folien, Elektroklebebänder, Klett/Dual Lock, Gewebebänder, Filze oder Flächenisolierstoffe verarbeiten. Natürlich halten wir auch individuelle, an die Wünsche unserer Kundenangepasste Materialverbindungen bereit.“ Besonderer Trumpf von INNO TAPE ist die Tatsache, dass die Alfelder ihre Kunden von Anfang an bei der gesamten Prozessentwicklung betreuen. So bieten sie nicht nur volle Unterstützung in den Bereichen Anwendungs-und Verfahrenstechnik, sondern eine eigene Konstruktionsabteilung gewährleistet auch ein Rundum-Paket inklusive der Fertigung von Prototypen und Werkzeugen.

Flexibilität als Innovationsgarant
Die auf der Hand liegende Frage, welcher Maschinenpark denn so flexibel ist, diese vielfältigen Material- und Produktanforderungen auch bedienen zu können, beantwortet sich beim Blick in die Produktionshalle von INNO TAPE. Hier reiht sich Maschine an Maschine, kompakte und flexible Alleskönner stehen neben Spezialmaschinen, die extra für die Alfelder gebaut wurden. Zusammen bilden sie die gesamte Fertigungskette individueller Klebelösungen ab: So verfügen die Experten u.a. über mehrere Rollenschneider, auf denen maximale Rollendurchmesser von 600 mm verarbeitet werden können. Die Arbeitsbreite reicht von 1,5 bis 1.550 mm. Alternativ können auf Bogenschneidmaschinen Bögen bis zu einer Breite von1.250 mm gefahren werden. Materialien in einer Breite von bis zu 1.550 mm und einem maximalen Außendurchmesser von 1.000 mm können auf 3’’ oder 6’’ Kerne umgewickelt werden. Inhouse kann INNO TAPE entsprechend der jeweiligen Kundenwünsche auch Kaschieren und Laminieren – die maximale Arbeitsbreiteliegt hier bei 1.250 mm. Bis zu vier Materialienkönnen in einem Arbeitsgang gefahren werden. Es überrascht nicht, dass eine Kernkompetenz des Unternehmens im Bereich Stanzen liegt. Mit Hub-, Rotations- und Hybridstanzen ist man hier besonders vielseitig aufgestellt. „Bis zu einer Breite von 650 mm können wir eine extreme Vielfalt an Materialien verarbeiten und eine schier unerschöpfliche Bandbreite an Stanzformen in unbegrenzter Stückzahl anbieten“, erläutert Berens als wir vor der nagelneuen, extremflexiblen Hybridstanze von F+V Automation Haltmachen. „Diese Anlage vereint insgesamt sechs Prozessschritte in einem und ist mit Einheiten für die Corona-Vorbehandlung von Vetaphone, fürs Beschichten und Kaschieren, zum Lasern, Stanzen und für die Inlinebedruckung ausgestattet“, so Berens. „Außerdem arbeiten wir hier mit dem Kameraüberprüfungssystem Tube Scan von BST eltromat International.“ Zusätzliche Maschinen zum Lasern und Plottern runden die Maschinenausstattung ab.

Die Wahrscheinlichkeit jedoch, dass die Produktionshalle von INNO TAPE beim nächsten Firmenbesuch noch genauso aussieht wie heute, ist gering. Nahezu im Monatsrhythmus nehmen die Converter neue Maschinen in Betrieb. Nur so kann man dem rasanten Wachstum der Firma gerecht werden, die sich innerhalb von nur einer Dekade vom Drei-Mann-Unternehmen zu einem international tätigen Mittelständler mit 125 Mitarbeitern entwickelt hat. Schon jetzt freut sich Berens auf die Inbetriebnahme einer neuen AllSlit kompakt von PSA, die weitestgehend für Rollenware in der internen Materialvorbereitung genutzt werden wird. Von ein- und beidseitig klebenden Produkten über Folien bis hin zu silikonisierten Papierlinern darf die Maschine dann ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen. Wie gut, dass sich INNO TAPE bereits die Anmietung einer benachbarten Produktionshalle gesichert hat – bald werden die nächsten Verarbeitungsmaschinen angeliefert, die Zeichen in Alfeld stehen allseits auf Wachstum. Der Innovationsgeist hat hier ein gutes Zuhause …